Den Verlagen, die sich nicht rechtzeitig den Neuen Medien öffnen, geht es in Deutschland immer schlechter. Deshalb scheinen es manche Verlage nötig zu haben, so genannte Medienpartnerschaften mit Messen und sonstigen Firmenveranstaltungen einzugehen. Schließlich müssen kommerzielle Defizite kompensiert oder neue Erwerbsquellen erschlossen werden. Den Firmen wird diese Verlagsbedrouille gefallen, konnten sie doch einen (Medien-)Esel vor den (Unternehmens-)Karren spannen, der die Kommunikationsarbeit beschleunigt und die eigene Arbeit entlastet.
Nur: Was hat der Leser davon?
Ein Medienunternehmen, das eine Veranstaltung sponsert wird kaum imstande sein, eine objektive Berichterstattung über eben diese Veranstaltung abzuliefern. Die Verfilzung der Interessen nimmt Konturen an und wirkt damit kaum glaubwürdig auf die Leser. Schließlich sollte man bedenken, dass der Leser in Zeiten Social Medias längst nicht mehr allein die Aussagen der Redaktionen anhimmelt, wie das in Urzeiten des Journalismus noch üblich war. Die kritisch breit angelegte Auseinandersetzung mit den Inhalten verschafft neue Grundlagen über die Glaubwürdigkeit von Artikeln.
Es wird Zeit, dass diese Medienanomalie wieder zurechtgerückt wird, denn die Leserinnen und Leser haben ein Recht darauf, ernst genommen zu werden.